Elisabeth Leitner
Als sich schließlich die Möglichkeit bot, zweigte ich beruflich in die Forschung und Lehre ab, neun Jahre lang, an der TU Wien. Dort versuchte ich, im fachlichen Diskurs stets auch Zwischentöne aufzunehmen, aber auch zu setzen. Manche davon haben sogar ein langes Echo produziert: Wie das Thema der Kulturhauptstädte, mit dem ich mich schon während meiner Dissertation beschäftigt habe. Daraus ist eine Plattform entstanden, kulturhauptstadt2024.at, die inzwischen weit über die Grenzen Österreichs rezipiert wird. Dann leitete ich beinahe fünf Jahre den Studiengang Architektur an der FH Kärnten am Campus Spittal an der Drau da mir die Bildung eine Herzensangelegenheit ist. Deshalb unterrichte ich bis heute an unterschiedlichen Universitäten in Europa.
Der ländliche Raum steht nun bei den meisten meiner Projekte im Fokus. Ich begleite Gemeinden und Initiativen bei Prozessen zur Zukunftsentwicklung. Seit 2019 bin ich außerdem Obfrau des Vereins Landluft. Wir sorgen dafür, dass die Baukultur in ländlichen Räumen auch im öffentlichen Diskurs mehr Beachtung geschenkt wird. RURASMUS habe ich gemeinsam mit Roland Gruber initiiert. Damit der ländliche Raum für junge Menschen wieder an Reiz gewinnt und diese neue Perspektiven für das rurale Europa entwickeln. Was Frauen bewegt hat, das Land in ihren Fokus zu rücken, versuche ich gemeinsam mit meiner Freundin Raffaela in unserem Podcast „Mutige Frauen braucht das Land“ zu erforschen.
All meine Bemühungen haben vor allem eines zum Ziel: Menschen zu ermächtigen. Um Lebensräume zu gestalten. Ihren eigenen und den ihrer Mitmenschen. Und dadurch gemeinsam lebenswerten Zukunftsraum schaffen. Das bereitet mir Freude.
…und wenn es sich dazwischen oder danach noch ausgeht: Dann geht’s noch zur Chorprobe.